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17. Etappe der Wandertagswimpel-Wanderung

von Bad Wildungen nach Fellbach

Mittwoch und Donnerstag, 3.-4. August

Bad Wildungen, Hofen bei Stuttgart - Fellbach (11,7 km)

Teilnehmer: Conny Nehiba (Beisitzerin Komm mit – Wanderverein Bad Wildungen), Kurt Thurow, Stadtmarketing Bad Wildungen (Shuttleservice), Ute Kühlewind (Schriftführerin Komm mit – Wanderverein Bad Wildungen und Stadtmarketing Bad Wildungen) und Hansgerd Bosch vom SGV-Wanderverein Winterberg/Schmallenberg.

 

Mittwoch, 3.8.22 Bad Wildungen - Fellbach

Ganz gemütlich sind wir am Mittwochnachmittag um 15 Uhr nach Fellbach gefahren. Wir mussten an diesem Tag nicht mehr wandern, sondern nur in Fellbach im Best Western Hotel ankommen. Dort waren wir mit Karuna Eckel (Edersee Marketing), Reneé Prochnow und Bernd Schenk (beide Ränger unseres Nationalparks Kellerwald-Edersee) zum Abendessen verabredet. In geselliger Runde aßen wir beim nahegelegenen Schwaben-Griechen und trafen dort gleich den Vorstand des Deutschen Wanderverbandes, die ebenfalls dort eingekehrt waren. „Wir sind noch nicht da, Sie sehen uns nicht,“ sagten wir, denn erst am nächsten Tag wollten wir von Hofen nach Fellbach wandern, um am Ziel unserer Etappenwanderung und zur Eröffnung des 121. Deutschen Wandertages anzukommen. Mit einem Lächeln nahmen die Vorstandsmitglieder diese Aussage zur Kenntnis.

 

Donnerstag, 4.8.22 Hofen – Fellbach, 11,7 km

Noch am Abend beschlossen wir doch früh am nächsten Morgen die für uns jetzt relativ kurze Strecke zu wandern, da es sehr heiß zu werden schien. So informierten wir am Abend vorher noch Hansgerd Bosch, der seitens des SGV gern mit uns die letzte Strecke wandern wollte. Nach einem guten Frühstück starteten wir um 8 Uhr mit unserem Shuttleservice nach Hofen. Dort angekommen wanderten wir um 8.30 Uhr Richtung Fellbach. Wir hatten alle Zeit der Welt, denn wir mussten erst um 19 Uhr in Fellbach zur Eröffnung des 121. Deutschen Wandertages ankommen. Dennoch beobachteten wir den Sonnenstand und die steigende Hitze und nahmen uns vor ohne große Pause, nur mit kleinen Trinkpausen nach 3 Stunden am Ziel anzukommen.

Die Burgruine Hofen wurde 1289 erstmals urkundlich erwähnt. 1783 wurde die Burgruine teils abgetragen. Die Steine wurden zum Bau der benachbarten St. Barbara Kirche genutzt. 1999 kaufte die Stadt Stuttgart die Burgruine aus Privatbesitz, renovierte sie und machte sie der Öffentlichkeit zugänglich. Erhalten geblieben sind die hohen Schildmauer zur Hautangriffsseite mit dem Turmstumpf in der Mitte sowie Teile der inneren Ringmauer an der West- und Ostseite. Durch den Torbogen der Ruine gingen wir in Richtung Neckar, und wieder am Neckar entlang. Das war zu diesem Zeitpunkt einfach erfrischend und schön. Besonders der Blick auf die gegenüberliegenden Weinberge gefiel uns sehr. Unterwegs begegneten wir Anglern und einem Fischreiher, der nur darauf wartete, dass die Angler ihm Frühstück bescherten. Wir überquerten eine Hängeseilbrücke, sehr modern und elegant gestaltet, und kamen am Naherholungsgebiet Max-Eyth-See, einer Naturlandschaft mitten in der Stadt, vorbei. Imposant anzusehen war eine Lößwand an der Austraße. Der Löß, so konnten wir lesen, besteht aus mehligem Staub, der während der letzten Eiszeit vor etwa 30.000 Jahren durch die Nordwestwinde aus dem Rheintal hierher geweht wurde und liegen blieb. Der aus Quarzmehl bestehende Staub ist durch Kalk verfestigt und besitzt viele kleine Poren, so dass Regenwasser durchsickern kann. Daher erklärt sich die Standfestigkeite der fast senkrechten Aufschußwand. Wie gesagt, sehr beeindruckend anzusehen.  Weiter ging es vorbei an Weingütern Richtung Bad Cannstadt. Wir erwischten eine sehr gute Aussichtsplattform auf die Stadt und konnten in der Ferne den Fernsehturm von Stuttgart sehen. Nach Bad Cannstadt kamen wir schließlich schon zum Zieleinlauf und konnten einen langen Feldweg sehen, der direkt nach Fellbach führte. Unser Wanderhund Fred, dem die Sonne auf seinem schwarzen Fell zu schaffen machte, legte sich der Länge nach in den Schatten und musste kurz verschnaufen. Also machten auch wir eine kurze Trinkpause, genossen den Anblick auf unseren Zieleinlauf und waren einfach nur stolz es fast geschafft zu haben. Nach dieser kurzen Pause wanderten wir die letzten Meter den Feldweg entlang, vorbei am überfüllten Schwimmbad von Fellbach und direkt hinein in die Stadt zum Best Western Hotel. Angekommen, geschafft und überglücklich. Um 11.30 Uhr waren wir da. Ab ging es auf die Zimmer zum Frischmachen für den großen Auftritt am Abend.

Pünktlich um 18 Uhr trafen wir uns mit Jürgen Wachowski, einem Vorstandsmitglied des Deutschen Wanderverbandes und zuständig für den Empfang der Wimpelgruppe sowie Eugen Kramer vom schwäbischen Alpverein, der sich ebenfalls um uns kümmern sollte. Auch unser Bürgermeister war mit seiner Frau extra aus seinem Urlaub angereist, um uns auf den letzten Metern zur Wimpelübergabe zu begleiten. Michael Martin-Leck, als neuer 1. Vorsitzender des HWGHV Gesamtvereins kam hinzu und gemeinsam marschierten wir mit Kurt Thurow, unserem Shuttleservice-Mann und treuen Wegbegleiter, Karuna Eckel von der Edersee Marketing GmbH und unseren beiden Rangern Reneé Prochnow und Bernd Schenk vom Nationalpark Kellerwald-Edersee zur Wimpelübergabe auf den Guntram-Palm-Platz. Dort wurden wir bereits erwartet und herzlich begrüßt. Dr. Hans Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wandervereins und des Schwäbischen Alpvereins freute sich auf uns und den Wandertagswimpel, nahm den Wimpel nach 420 Kilometern Wanderweg, über 8.000 Höhenmetern und 19 Etappen wohlbehalten entgegen. Er eröffnete den 121. Deutschen Wandertag kurz nach 20 Uhr und gab den Wimpel noch einmal in unsere Obhut. Wir sollten, wie es üblich ist, bis zum Ende des Wandertages auf den Wimpel aufpassen. Danach wurde der Wimpel dann an Fellbach, als Wandertagshauptstadt 2022 übergeben.

Wir nahmen den Wimpel die nächsten Tage mit zur Verbandswanderung am Freitagnachmittag und zur Feierstunde am Sonntagvormittag. Danach übergaben wir den Wimpel an Michael Martin-Leck, der ihm mit zum Festumzug am Sonntagnachmittag nahm und ihn anschließend an den Präsidenten des Deutschen Wanderverbandes zurückgab. Dr. Rauchfuß überreichte den Wimpel dann der Oberbürgermeisterin der Stadt Fellbach. Von Fellbach wird der Wimpel dann zum 122. Deutschen Wandertag ins Heilbad Heiligenstadt getragen. Frisch auf!

 

Impressionen

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Hier finden Sie alle Informationen zu den nächsten Touren und den Kontaktmöglichkeiten: Wimpelwanderung 2021/2022